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Wenn man so das Tauchertreiben am Einstieg oder auf dem Safari-Boot beobachtet, scheint der Inflator die unzuverlässigste Komponente der Ausrüstung zu sein. Immer wieder blubbert es irgendwo raus, es wird wild auf den Knopf gehämmert, bis (kurzzeitig) Ruhe ist, oder man lässt's halt etwas blubbern.
Meist sind nur die Ventilsitze verdreckt, oder die Kolben klemmen. Das lässt sich einfach beheben.
Aaaber der Inflator ist ein hochrelevantes Teil für die Sicherheit des Tauchers, auch wenn er einfach aufgebaut ist! Also auch hier sollte man wissen, was man tut, und die Eigenreparatur kann nicht empfohlen werden!
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inflator-foto.jpg (211307 Byte) Standard-Inflatoren sind wie oben aufgebaut. Inflator- und Ablass-Knopf bewegen über eine Stange je ein Ventil, das den Einlass von Luft vom Inflator-Schlauch über den Faltenschlauch in die Blase steuert bzw. Luft über den Faltenschlauch aus der Blase ablässt.
Zuerst sollte man den Inflator-Kopf vom Faltenschlauch trennen (Kabelbinder öffnen, Faltenschlauch zurückschieben, ev. Stift für Zugseil zum Schulter-Ablass-Ventil herausdrücken und Seil aushängen).
Das Hauptproblem ist dann meist, den Inflatorkopf auf zu bekommen. Aber nach Sakrileg von Dan Brown wissen ja alle, wie solche geheimnisvollen Kistchen sich öffnen lassen. Bei dem nebenstehenden Kopf von Coltri Sub geht das folgendermaßen:
- Inflatornippel mit Maulschlüssel herausschrauben (greift in Inflator-Zylinder),
- kompletten Inflator-Zylinder herausziehen,
- mit Steckschlüssel durch den Faltenschlauch-Stutzen Mutter vom Ablasskolben abschrauben und diesen herausziehen,
- Sprengring vom Inflatorkolben abschieben und diesen aus dem Zylinder ziehen.

Im Zylinder befinden sich zwei Nullringe, in denen der Kolben gleitet (auf dem Bild nicht zu sehen) und die zwei großen Nullringe, die den Zylinder gegen das Gehäuse abdichten.
Nun sind alle Teile zu säubern. Ich mache das im Ultraschallbad in einer Essiglösung. Es geht aber meist auch ausreichend, indem man die Teile einfach mehrere (20?) Minuten in Essig einlegt. Es muss nicht der gute italienische Salatessig sein, es tut auch die preiswerte 50%ige Essigessenz aus der Kaufhalle (Ost) oder dem Supermarkt (West), halb und halb mit Wasser verdünnt (Umgangsvorschriften beachten!). Danach gut spülen und einer Sichtkontrolle unterziehen. An den Metallteilen gibt es meist keine Beschädigungen, da sie kaum wirklich beansprucht werden. Nullringe kann man auch auf Verdacht tauschen (ausmessen und neue kaufen). Zum guten Schluss fette ich alle Teile leicht ! mit Silikonfett.
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Das fitzligste ist der Zusammenbau. Zuerst sollte man den Ablasskolben einsetzen:
- Feder auf den Kolben stecken und zusammen in das richtige Loch (gegenüber dem Faltenschlauch-Stutzen) einführen,
- Knopf gegen den Tisch richten und das Gehäuse bis zum Anschlag herunterdrücken,
- hoffnungsvoll in den Faltenschlauch-Anschluss gucken und das Gewinde des Kolbens erspähen,
- mit der Spitzpinzette Gummidichtung auf das Gewinde stecken, Erfahrungen beim Buddelship-Bau empfehlenswert,
- dann genauso Metallscheibe auflegen, nicht verzweifeln!
- zum Schluss mit Steckschlüssel (magnetisch von Vorteil) die selbst hemmende Mutter (möglichste neue) aufdrehen,
- Spiel von 3-4mm für den Kolben lassen,
- Schweiß abwischen, das Schwierigste ist geschafft.

Den Inflatorzylinder kann man extern zusammenbauen, umgekehrt wie bei der Demontage. Dann steckt man ihn ins Gehäuse und prüft unbedingt, ob die Nut für den Inflatornippel genau unter dessen Einschraubloch liegt. Sonst nochmal demontieren und Zylinder auf Kolben umdrehen. Schließlich den Inflatornippel einschrauben, fettich!
Naja gut, wenn er gleich wieder zum Einsatz kommen soll, muss er wieder an den Faltenschlauch. Aber das kann ja jeder.


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