Flaschentragen mit Ballast und Schwingen | |
www.altes.tauchen.seveke.de -> Technik --> | Diskussion zu Rückenplatte und Bebänderung |
Vorher .... |
Wie schon woanders
hier gesagt, wurde ich zum Sporttaucher, als man nur mit Bleigurt und auf den
Rücken gebundenen Flaschen unterwegs war (Bild links). Dauerflösseln, Lungentarierung
und Nylonbeutel zum Hochholen waren angesagt. Nach langer Pause wieder eingestiegen, fand ich alles vor, Stabi-, ADV- oder Wing-Jackets. Die Klodeckel-Ära hatte ich übersprungen. Langjährig ausprobiert habe ich dann ein ADV-Jacket, danach doch noch einen Klodeckel (oder besser eine Klobrille ;-)) und schließlich ein selbst komponiertes minimalistisches Wing-Jacket, bei dem ich zufrieden bleibe und das ich hier etwas herausarbeiten möchte. |
.... nachher! ;-)) |
Die beiden rechts und links waren so'n
bisschen die Vorbilder. Die Flaschentrage mit Tarierblase (Wing) hat für mich entscheidende Vorteile, - die modulare Konfigurierbarkeit entsprechend dem anstehenden Tauchgang, - die "einstellbare" Schwimmlage unter Wasser, - die gute Gewichtsverteilung auf dem Rücken und - die Bauch- und Brust-Freiheit von bauschigen Jacket-Teilen so, wie das auch früher schon war (ohne Jacket). |
Meine problemlos kombinierbaren
Komponenten sind folgende: - Rückenplatten aus Edelstahl oder Kunststoff, jeweils mit eigener Bebänderung, Die Kunststoff-Rückenplatte wird eigentlich nur für's Tauchen auf Flugreisen wegen des geringeren Gewichtes eingesetzt. Zu Hause kommt selbst das Doppel-4 auf die Stahlplatte, weil's einfach besser liegt und so weniger Ballast in die Gürteltaschen muss. |
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1-Flaschen-Adapter oder Flaschengurte, |
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- Bleistücke am Flaschenpaket,
an der Rückenplatte oder in Bleitaschen am Bauchgurt, Den Ballast lege ich am liebsten als Stange oder langes Soft-Säckchen in den Falz der Rückenplatte (p-weight), da damit der Schwerpunkt am nächsten am Körper liegt und das Gewicht über die Rückenplatte quasi über den Rücken verteilt und auch direkt vom Wing getragen wird. Das Gewicht wird dann mit den Schrauben des Schellensatzes befestigt. Wenn dort nicht genug Platz ist, kommt beim Doppelpack noch Bleiprofil zwischen die Flaschen und die Rückenplatte (v-weight). Nur wenn's sein muß, z.B. auf Tauchreisen ohne meine Stahl-Rückenplatte, kommt Blei in die Taschen am Bauchgurt und verbiegt mir den Rücken ;-((. Maximal 2x2kg sind dort aber inzwischen bei mir für eine gute Trimmung beliebt. |
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- kleine Blase für
1-Flaschen-Konfigurationen oder größere für Doppelflaschen-Pakete, Bis zur Doppel-7 nehme ich die preiswerte Monoblase COM von Seaway, deren Befestigungen als Zusatzblase ich entfernt habe (ich tauche nur mit Nassanzug). Erst für die Doppel-10 kommt eine größere Blase zum Einsatz, die etwa der Halcyon Explorer (55lbs) entspricht. |
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- Flaschenpaket 2x4l,
Einzelflasche 10l, Paket 2x7l, Paket 2x10l. Je nach Tauchgang (Dauer, Tiefe, Arbeit, Kälte,...) wird die Flaschengröße ausgewählt (4,7,8,10,14,20l). Alle Flaschenpakete haben zwei Edelstahlbolzen im gleichen Abstand (wie auch der Einzelflaschenadapter), auf die man die Blase und dann die Rückenplatte stecken und verschrauben kann. Es lässt sich in Sekunden trennen und zum Verpacken oder Füllen geben. |
Rohling im Profil (BST-ProDive), meiner!!! |
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Im Steg sind Schlitze für zwei Flaschengurte vorhanden, die einen
Monoflaschen-Adapter unnötig machen. Die Monoflasche sitzt dadurch etwas näher am
Rücken (damit tieferer Schwerpunkt). |
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Der übliche Rohling, lasergeschnitten UND entgratet (Schlitze für Gurt der Monoflasche fehlen) | Für die Monoflasche ist der sehr tiefe Falz hier natürlich nicht besonders günstig. |
In Alu geht's auch. |
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Form mit stark abgerundeten oberen Ecken | -
neuartige Schlitze für den Gurt, |
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Robert A. in de.rec.sporttauchen.de zur
Backplate oben Mitte mit den geschwungenen Gurtschlitzen: Was uns gleich beim ersten TG aufgefallen ist, ist, daß die Schlitze an der Schulter wohl noch nicht so ganz durchdacht sind. Wahrscheinlich bedingt durch den doppelten Gurt über die Schulter entstehen an der Stelle, an der der Gurt in der BP läuft, rechts und links zwei, ich nenne es mal Schlaufen. Durch die Rundung des Schlitzes liegt das Gurtband hier nicht an der BP an und drückt zumindest im Halbtrockenanzug auf die Schulterblätter. Rechts mal eine Version für einen oder zwei Flaschengurte nebeneinander und mit großen Bungee-Löchern |
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Backplate mit kundenspezifischer Beschriftung | Die Qualität der Rückenplatten der verschiedenen Anbieter kann durchaus
unterschiedlich sein, sowohl vom Werkstoff als von der Verarbeitung her. "Edelstahl" ist kein genügend bestimmender Begriff. Tauchefix schrieb dazu dieses ! (Ich mag Leute, die wissen, wovon sie reden!) |
Weitere Infos: | |
@ Zeichnung Rückenplatte (PDF) | Josep Guarro |
@ Zeichnung Rückenplatte und Mono-Adapter (JPG) | Roger Lacosse |
@ Zeichnung Rückenplatte und Mono-Adapter (JPG) | Alex Daas |
@ Zeichnung RückenPlatte (AutoCAD), andere Rückenplatte u.a. (AutoCAD), andere als PDF | |
@ Zeichnung Mono-Adapter (AutoCAD), andere als PDF, Ponyflaschen-Adapter (PDF) | |
@ Zeichnung Akkutank-Klammer (PDF) | Mike Dolson |
@ Mono- und Bi-Backplates aus Edelstahl und Alu | Huw Porter |
Die Bebänderung, das Harness,... | |||
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Leichtversion einer Rückenplatte mit "freier" Bebänderung | Backplate von OMS mit Bebänderung | V4TEC-Rückenplatte mit DIR-konformer Begurtung |
Noch zwei Bebänderungsvorschläge, die nicht soo sehr dicht bei DIR liegen
;-)) Man beachte die Bauchschnallen-Lösung! |
Weitere Infos: | |
@ Zeichnung Bebänderung | Sean Stevenson |
@ Anleitung für Rückenplatte mit Bebänderung | www.gasdiving.co.uk |
Zur Edelstahl-Trage
gehören Bleigewichte, die an den Flaschen (v-weight) oder am Falz des Rückenplatte (p-weight) befestigt werden |
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zwischen Backplate und Flaschen (SUMATEC) | oder von beiden Seiten zwischen den Flaschen |
oder sehr lang gezogen | Oder man hängt's Blei außen an die Flaschen!? |
Softblei an die Schellen geschraubt (OMS) |
Blei-Einlage, für die das
Backplate |
Lösung auch für den Falz des Backplate (BST-ProDive) |
Bleikeil zwischen die Flaschen zu schrauben |
Softblei an den Flaschenseiten, für den Trimm wohl nicht so günstig |
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Selbstgegossen
und von |
Bei DeepStop zu bekommen. |
Blei auf
den Flaschen liegend, |
Blei auch noch zwischen den Flaschen |
Eine andere Möglichkeit, den Schwerpunkt zu verlagern?! |
Weitere Bleiprofile, um sie zwischen die Flaschen zu klemmen. |
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p-weight in Cordura-Hülle | p-weight im Falz | Blei in Monoadapter eingelegt |
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Oder man kauft doch zumindest die Rohlinge fertig. |
Nochmal die Schwingenform, die sich sehr schön
den Flaschen anpasst. |
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Lösung
von www.DanielSchmid.de Hier wurde auch für eine optimale Trimmung (kein Kopfstand) das V-Gewicht soweit wie möglich nach unten gehängt. Das macht sich auch für Kompaktregler sehr gut, da man damit etwas schräger im Wasser liegen sollte, um den Einatemwiderstand zu verringern. |
Gussform aus verschweißtem Blech | Der Rohling | Das montierte Blei |
Viele stört bei der
Anbringung des Ballasts in einem Stück, dass der sich so schlecht an veränderte
Konfigurationen anpassen lässt und man u.U. mehrere verschieden schwere Stücke braucht. Das berücksichtigt diese Entwicklung des portionierbaren p- bzw. v-weights. Mal sehen, ob sich's durchsetzt... |
Tja, und dann gibt's ja jetzt die Spezies, die gar kein
Blei mehr verwenden, sondern DensiMet. Was sagt denn überhaupt RoHS seit 1.7.2006 zum Verkauf von Bleigewichten im EU-Bereich? DensiMet ist jedenfalls eine interessante, wenn auch noch teure (etwa 110 Euro/kg) Alternative zu Blei: - Dichte von 17,0...18.5 g/cm³ (80% höher als Pb), also deutlich weniger Volumen bei gleicher Masse, - gut spanabhebend bearbeitbar, hohe Elastizität, - unbedenklich für Gesundheit und Umwelt. DensiMet ist eine Legierung aus Wolfram und bis zu 10% Nickel, was natürlich (letzteres) wieder einige Probleme aufwerfen kann, aber wer implantiert oder pierced sich schon seinen Ballast, oder ist das der neueste Trend? Selber gießen der Gewichte ist mit DensiMet aber auch nicht mehr so einfach (Wolfram schmilzt bei etwa 3400°C), man muss die Stücken geeignet aus dem Block spanen. Aber für unser Hobby ist uns ja nichts zu teuer ?! Wer doch nicht soviel Geld ausgeben und trotzdem dem
vereint-europäischen Bleiverbot Rechnung tragen will, kann immerhin auf
Edelstahl-Gewichte ausweichen. |
Natürlich müssen
Edelstahl und Blei auch von jemandem getragen werden! ;-)) Man muss es ja nicht gleich so treiben, wie es hier
auf dem Bild rechts zu sehen ist.
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SeaWay COM eigentlich eine Zusatzblase |
HALCYON mono 27lbs | HALCYON mono Flaschen-Seite |
DIVE RITE classic | Ascanio Sub | SeaWay pro |
HALCYON explorer 55lbs | HALCYON explorer 70lbs |
DIVE RITE superwing | DIVE RITE superwing | SEAWAY |
Robert Angermayer hat für sich das Problem gelöst, eine Monoflasche mit
einem großen Wing zu tauchen, dass normalerweise für das Doppelgerät vorgesehen ist,
indem er einen Bügel aus Edelstahl-Draht so zwischen Wing und Flasche bringt, dass das
Wing sich nicht eng um die Flasche legen kann. Die Luft aus dem Wing kann so wieder gut
entweichen. Der Strömungsstandwert nähert sich allerdings dadurch wieder dem eines Scheunentores an ;-)) Aber um MAL eine Monoflasche zu nehmen, ohne gleich noch ein Monowing anschaffen zu müssen, scheint es schon eine Lösung zu sein. |
Nach Begutachtung all der obigen Möglichkeiten sieht meine
persönliche Konfiguration für ein 10-l-Monoflaschen-
Gerät (und damit auch für's Tauchboot
auf der Fernreise) und das 2x7-l-Gerät (für die heimischen Gewässer) wie unten aus (ohne Regler).
Ein Teil der Zubehörteile ist aus Spaß an der Sache (nicht aus wirklicher Notwendigket) selbst gebastelt, was hier näher erläutert wird. |
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Letzte Änderung: 08.06.21 |